I N B E T W E E N / EXTRA MUROS
Nach nahezu einem Jahrhundert Filmproduktion und einem halben Jahrhundert
künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Medium Video ist es unerlässlich,
die Relevanz der Medien Film und Video in der zeitgenössischen künstlerischen
Tradition zu unterstreichen.
Die Videokunst scheint sich mit seinen unterschiedlichen Stilen und Verbindungen
mit diversen künstlerischen Gattungen (Performance, Installation,
Skulptur/Plastik, Malerei, Zeichnung u.a.) in einer ähnlich offenen
Situation zu befinden, wie einst die Malerei zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Die neuesten Technologien in der Wiedergabe der elektronischen Bilderwelten
ermöglichen es zudem, diese ähnlich wie ein Film, ein Theaterstück
oder eine Gemäldegalerie zu präsentieren respektive inszenieren.
Die Ausstellung IN BETWEEN sucht in diesem Sinne sucht die Grenzen des
Videoschaffens zu erweitern.
Das erste Ereignis der zweiteiligen Veranstaltung beginnt mit der Ausstellung
von Catherine Sullivan (USA) und Eirini Linardaki (Griechenland)/Vincent
Parisot (Frankreich) in den Räumen der Kunsthalle Fri-Art, während
Susanne Hofer (Schweiz) ihre Arbeit in der Vitrine des 'Café XXe'
zeigt.
Im zweiten Teil wird IN BETWEEN, anlässlich der Eröffnung des
Internationalen Filmfestivals Freiburg, zudem mit verschiedenen künstlerischen
Arbeiten extra muros präsent sein: Im öffentlichen Raum entfalten
sich Lichtprojektionen von Michael Günzburger (Schweiz), während
die dokumentarische und zugleich poetische Arbeit von Amar Kanwar (Indien)
in den Garagen der T.P.F. zu sehen sein wird.
Die diversen Präsentationen im Rahmen von IN BETWEEN sollen ein Netz
unterschiedlichster Erfahrungen im Bereich unterschiedlicher Medien ermöglichen:
Die Videoinstallationen vereinigen Film (Amar Kanwar), Theater (Catherine
Sullivan), Fernsehen (Susanne Hofer), Fotografie und Malerei (Eirini Linardaki/
Vincent Parisot) und stellen unsere Beziehung zur Welt wie auch zu verschiedenen
Wahrnehmungsformen in Frage.
1.TEIL: 8. FEBRUAR BIS 23 MÄRZ
In der Veranstaltung IN BETWEEN kommt dem Themenkreis des weiblichen Aktes
eine besondere Bedeutung zu: Bei Eirini Linardaki/Vincent Parisot finden
sich eine Odaliske (Fontaine, 2001) oder drei Grazien (Pi', 2001), wobei
die gewohnte Wahrnehmung, ein Kunstwerk zu betrachten, umgangen wird,
um neue Inhalte du definieren. Die Künstlerin Catherine Sullivan
verbindet verschiedene Ausdrucksweisen der Körpersprache und hinterfragt
damit den gespielten Ausdruck im Theater (etwa in Big Hunt und Little
Hunt). Immer an der Grenze eines Paroxysmus - Melancholie, Paranoia, Hysterie
- studiert Catherine Sullivan mit Präzision die Grenzen der Dramaturgie
und Szenographie. Susanne Hofer schliesslich bedient sich bekannter Fernsehklischees,
um lustvoll und voller Ironie die reduzierten Werte einer Gesellschaft
mit deren Macho-Ideologie zu denunzieren.
2. Teil: 16. MÄRZ BIS 23. MÄRZ
Die Lichtprojektionen von Michael Günzburger sind eine Faszination
fürs Auge. Sie sollen, mit einem Augenzwinkern zu den Gebrüdern
Lumière, das Kino anlässlich des Freiburger Filmfestivals
würdigen. Licht lässt die Kunst erstrahlen, lockt den Film aus
den Kinosälen und erleuchtet die Stadt. Fassaden werden durch Lichtspiele
visuell verändert und Freiburg wird sich in einem Lichtkleid von
seiner schönsten Seite zeigen.
Die Filme von Amar Kanwar zeichnen den Konflikt zwischen Pakistan und
Indien nach. In einer universellen, doch gleichsam lyrischen Sprache,
teilweise aus dem Off, erzählt uns der Künstler eine Geschichte
voller Gewalt. In einem Balanceakt lässt er die Betrachter an die
Grenzen verschiedener Regionen zu unterschiedlichsten Kulturen und Identitäten
reisen.
IN BETWEEN strebt an, mittels der erwähnten unterschiedlichsten
künstlerischen Beiträgen, konventionelle Sichtweisen der Welt
des Filmes gegenüber zu erweitern und traditionelle Kategorien aufzuweichen.
Dies mag uns an eine Aussage von Jean-Luc Godard denken lassen, der in
einem Interview im 'Cahier du Cinéma' auf die Frage, ob man beim
Drehen eines Videos das Gefühl habe, aus dem Film auszusteigen, antwortete:
"Niemals. Ob man mit Farbstift, Aquarell- oder Oelfarben arbeitet,
es bleibt sich gleich (...)
".I N B E T W E E N > vom 8. Februar bis zum 13. April 2003>
Vernissage Freitag 7. Februar um 18 Uhr
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-18h., Sa-So 14-17h., Donnerstag abend 20-22h.
Führungen durch die Ausstellung: Donnerstag 20. Februar und 20. März
um 20 Uhr
und Donnerstag 3. April mit Catherine Sullivan um 19 Uhr oder auf Anfrage
EXTRA MUROS > vom 16. März bis zum 23 März 2003 <
Vernissage Samstag 15. März um 16h - T.P. F. Garage – Rue des
Pilettes, Freiburg
Öffnungszeiten: 15 bis zum 23 März, 17-21h
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