FRI-ART (Centre d'art Contemporain Fribourg) / 15. - 23. März 2003 / Fribourg / Suisse
Projekt im Auftrag von FRI-ART in Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Fribourg

 

I N B E T W E E N / EXTRA MUROS

Nach nahezu einem Jahrhundert Filmproduktion und einem halben Jahrhundert künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Medium Video ist es unerlässlich, die Relevanz der Medien Film und Video in der zeitgenössischen künstlerischen Tradition zu unterstreichen.
Die Videokunst scheint sich mit seinen unterschiedlichen Stilen und Verbindungen mit diversen künstlerischen Gattungen (Performance, Installation, Skulptur/Plastik, Malerei, Zeichnung u.a.) in einer ähnlich offenen Situation zu befinden, wie einst die Malerei zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die neuesten Technologien in der Wiedergabe der elektronischen Bilderwelten ermöglichen es zudem, diese ähnlich wie ein Film, ein Theaterstück oder eine Gemäldegalerie zu präsentieren respektive inszenieren. Die Ausstellung IN BETWEEN sucht in diesem Sinne sucht die Grenzen des Videoschaffens zu erweitern.

Das erste Ereignis der zweiteiligen Veranstaltung beginnt mit der Ausstellung von Catherine Sullivan (USA) und Eirini Linardaki (Griechenland)/Vincent Parisot (Frankreich) in den Räumen der Kunsthalle Fri-Art, während Susanne Hofer (Schweiz) ihre Arbeit in der Vitrine des 'Café XXe' zeigt.
Im zweiten Teil wird IN BETWEEN, anlässlich der Eröffnung des Internationalen Filmfestivals Freiburg, zudem mit verschiedenen künstlerischen Arbeiten extra muros präsent sein: Im öffentlichen Raum entfalten sich Lichtprojektionen von Michael Günzburger (Schweiz), während die dokumentarische und zugleich poetische Arbeit von Amar Kanwar (Indien) in den Garagen der T.P.F. zu sehen sein wird.
Die diversen Präsentationen im Rahmen von IN BETWEEN sollen ein Netz unterschiedlichster Erfahrungen im Bereich unterschiedlicher Medien ermöglichen: Die Videoinstallationen vereinigen Film (Amar Kanwar), Theater (Catherine Sullivan), Fernsehen (Susanne Hofer), Fotografie und Malerei (Eirini Linardaki/ Vincent Parisot) und stellen unsere Beziehung zur Welt wie auch zu verschiedenen Wahrnehmungsformen in Frage.

1.TEIL: 8. FEBRUAR BIS 23 MÄRZ
In der Veranstaltung IN BETWEEN kommt dem Themenkreis des weiblichen Aktes eine besondere Bedeutung zu: Bei Eirini Linardaki/Vincent Parisot finden sich eine Odaliske (Fontaine, 2001) oder drei Grazien (Pi', 2001), wobei die gewohnte Wahrnehmung, ein Kunstwerk zu betrachten, umgangen wird, um neue Inhalte du definieren. Die Künstlerin Catherine Sullivan verbindet verschiedene Ausdrucksweisen der Körpersprache und hinterfragt damit den gespielten Ausdruck im Theater (etwa in Big Hunt und Little Hunt). Immer an der Grenze eines Paroxysmus - Melancholie, Paranoia, Hysterie - studiert Catherine Sullivan mit Präzision die Grenzen der Dramaturgie und Szenographie. Susanne Hofer schliesslich bedient sich bekannter Fernsehklischees, um lustvoll und voller Ironie die reduzierten Werte einer Gesellschaft mit deren Macho-Ideologie zu denunzieren.

2. Teil: 16. MÄRZ BIS 23. MÄRZ
Die Lichtprojektionen von Michael Günzburger sind eine Faszination fürs Auge. Sie sollen, mit einem Augenzwinkern zu den Gebrüdern Lumière, das Kino anlässlich des Freiburger Filmfestivals würdigen. Licht lässt die Kunst erstrahlen, lockt den Film aus den Kinosälen und erleuchtet die Stadt. Fassaden werden durch Lichtspiele visuell verändert und Freiburg wird sich in einem Lichtkleid von seiner schönsten Seite zeigen.

Die Filme von Amar Kanwar zeichnen den Konflikt zwischen Pakistan und Indien nach. In einer universellen, doch gleichsam lyrischen Sprache, teilweise aus dem Off, erzählt uns der Künstler eine Geschichte voller Gewalt. In einem Balanceakt lässt er die Betrachter an die Grenzen verschiedener Regionen zu unterschiedlichsten Kulturen und Identitäten reisen.

IN BETWEEN strebt an, mittels der erwähnten unterschiedlichsten künstlerischen Beiträgen, konventionelle Sichtweisen der Welt des Filmes gegenüber zu erweitern und traditionelle Kategorien aufzuweichen. Dies mag uns an eine Aussage von Jean-Luc Godard denken lassen, der in einem Interview im 'Cahier du Cinéma' auf die Frage, ob man beim Drehen eines Videos das Gefühl habe, aus dem Film auszusteigen, antwortete: "Niemals. Ob man mit Farbstift, Aquarell- oder Oelfarben arbeitet, es bleibt sich gleich (...)

".I N B E T W E E N > vom 8. Februar bis zum 13. April 2003>
Vernissage Freitag 7. Februar um 18 Uhr
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-18h., Sa-So 14-17h., Donnerstag abend 20-22h.
Führungen durch die Ausstellung: Donnerstag 20. Februar und 20. März um 20 Uhr
und Donnerstag 3. April mit Catherine Sullivan um 19 Uhr oder auf Anfrage
EXTRA MUROS > vom 16. März bis zum 23 März 2003 <
Vernissage Samstag 15. März um 16h - T.P. F. Garage – Rue des Pilettes, Freiburg
Öffnungszeiten: 15 bis zum 23 März, 17-21h